Von Zeit zu Zeit kommt es zu einem wissenschaftlichen Durchbruch, der revolutionäre Auswirkungen auf unser tägliches Leben hat. Das war zum Beispiel die Erfindung des Lasers für die Materialbearbeitung Anfang der 1960er-Jahre. Er ist heute ein Enabler für die Zukunft. Das Wort Laser selbst ist ein Akronym von Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation, also der Lichtverstärkung durch stimulierte Emission von Strahlung.
Ein Laser ist also ein Gerät, das Licht durch einen optischen Verstärkungsprozess auf der Grundlage der stimulierten Emission elektromagnetischer Strahlung aussendet. Er unterscheidet sich von anderen Lichtquellen dadurch, dass er Licht aussendet, das kohärent ist. Durch die räumliche Kohärenz kann ein Laser auf einen engen Punkt fokussiert werden. Das ermöglicht Anwendungen wie Lithografie und Laserschneiden mit Hilfe von Lasersysteme für die Materialbearbeitung.
Zum Zeitpunkt seiner Erfindung ahnten nur wenige, dass sich der Laser als ein so nützliches Werkzeug erweisen würde und damit ein neues wissenschaftliches Gebiet begründet und die Tür zu einer Industrie öffnet, die heute mehrere Milliarden Dollar schwer ist.
Zur Unterstützung des Themas und seiner dort aktiven Mitglieder gründete der VDMA schon 1988 die VDMA Arbeitsgemeinschaft Laser und Lasersysteme für die Materialbearbeitung. Zu ihren Mitgliedern gehören einerseits die führenden Herstellerfirmen von Laser-Strahlquellen und Laser-Bearbeitungsanlagen und andererseits Produzenten optischer Komponenten sowie weiterer Ausrüstung für die Lasertechnik.
Positive Entwicklung im laufenden Jahr
Zur Marktlage der Laserindustrie führt die Arbeitsgemeinschaft regelmäßig Umfragen bei den Mitgliedsunternehmen durch. Dr. Sven Breitung, Geschäftsführer der VDMA Arbeitsgemeinschaft Laser und Lasersysteme für die Materialbearbeitung präsentierte auf der Jahrespressekonferenz im Rahmen der Eröffnung der Lasys am 21. Juni 2022 die Ergebnisse der aktuellen Umfrage.
Trotz der vielen Herausforderungen, wie den internationalen Krisen und der Pandemie, blickt die Branche positiv in die Zukunft. Für das laufende Jahr wird ein deutlicher Anstieg der Auftragseingänge aus dem In- und Ausland und eine Steigerung des Umsatzes gegenüber dem Vorjahr erwartet. Mehr als zwei Drittel der Unternehmen rechnen mit zweistelligen Umsatzsteigerungen für dieses Jahr. Erhebliche Sorgen bereiten allerdings wie überall die sich weiter verschärfenden Lieferengpässe sowie der Anstieg der Energie- und Rohstoffpreise.
Einen besonders starken Anstieg der Auftragseingänge erwarten die Firmen aus den USA, Deutschland, Asien und dort insbesondere aus China. Darüber hinaus werden die Kunden aus der Medizintechnik, Mobilität sowie Unterhaltungs- und Haushaltselektronik nach Angaben der befragten Unternehmen den Auftragseingang unterstützen. Als besonders schwierige Märkte wurden Länder wie China, Europa und Russland genannt, aber auch die Kommodifizierung von Lasern und Probleme in der Lieferkette.
Hauptrolle in der Elektromobilität
Besonders betonen die Hersteller die außergewöhnliche Rolle des Lasers für die Elektromobilität. Ralf Kimmel, Direktor Strategischer Vertrieb für den Geschäftsbereich Lasertechnologie der Trumpf SE + Co. KG, Ditzingen, sieht im Laser einen Katalysator: „Laser bringen die Produktion von Elektromotoren erst so richtig auf Touren. Die Innovationssprünge, die wir gerade in der Elektromobilität erleben, macht der digital vernetzte Laser mit seinen Optiken, Sensoriken und seiner Software erst möglich.“ Trumpf mache hier jetzt mehr Umsatz als mit Lasern, die in der Produktion von Autos mit Verbrennungsmotoren zum Einsatz kommen. Kimmel stellte die zentrale Rolle des Lasers bei der Fertigung von Batteriezellen heraus, wo es allein über 30 verschiedene Laseranwendungen gibt.