Im ersten Quartal dieses Jahres wachsen die Bestellungen in der Werkzeugmaschinenindustrie weltweit um ein Viertel. Die Corona-Krise führte Anfang 2020 weltweit zu einem Einbruch der Werkzeugmaschinenindustrie. Seither ist die Nachfrage nach Werkzeugmaschinen aber stetig gestiegen. Auch zu Beginn des Jahres 2022 verbessert sich die Auftragslage weltweit weiter.
Amerika verzeichnete ein sehr gutes Ergebnis, die Inlandsaufträge der USA wachsen um beeindruckende 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die europäischen Werkzeugmaschinenhersteller verbuchen ein Auftragsplus von ebenfalls 26 Prozent und in Asien laufen die Geschäfte bei einem Plus von 24 Prozent ähnlich gut.
Ein differenzierteres Bild ergibt sich bei der Analyse einzelner Märkte. Sowohl in Europa als auch in Asien haben sich einige Märkte langsamer als die internationale Konkurrenz vom Corona-Schock erholt. Deutschland, die Schweiz, das Vereinigte Königreich und Japan zählen zu jenen Nachzüglern, die erst nach einer längeren Durststrecke wieder sattes Wachstum verzeichnen. Andere Länder wie Italien und Südkorea hatten sich deutlich schneller von der Krise erholt und verfügten bereits zu Beginn des Vorjahrs über prall gefüllte Auftragsbücher. Inzwischen hat sich das Wachstum in diesen beiden Ländern jedoch verlangsamt bzw. stagniert die Nachfrage.
Eine weltweit einzigartig beeindruckende Entwicklung nimmt die US-Industrie. 2022 erleben die amerikanischen Werkzeugmaschinenbauer das beste erste Quartal überhaupt. Die Inflation, der Krieg in der Ukraine und Chinas Null-Covid-Politik sorgen jedoch für Unsicherheit und werden sicherlich Auswirkungen auf das Werkzeugmaschinengeschäft in den USA und weltweit haben.
Hintergrund
Die VDW-Statistik zum Weltauftragseingang basiert auf einem regelmäßigen Datenaustausch der internationalen Branchenverbände und analysiert die Entwicklung von insgesamt 13 Werkzeugmaschinenmärkten. Der chinesische Verband nimmt an diesem Datenaustausch nicht teil. Aus diesem Grund verstehen sich die im Text erwähnten Zahlen für Asien und die Welt „ohne China“.