Industrie in Europa holt auf
Die Installationen von Industrierobotern in Europa erreichten 2021 einen Höchststand von 84.000 Einheiten (plus 24 Prozent), angetrieben durch ein starkes Wachstum in der allgemeinen Industrie (plus 51 Prozent), während die Nachfrage beim größten Abnehmer Automobilindustrie stabil blieb. Die Installationen in der Metall- und Maschinenindustrie, der zweitgrößten Kundenbranche in Europa, stiegen um 55 Prozent und decken nun 19 Prozent des Marktes ab.
Mit Deutschland stellt Europa ein Land unter den Top 5 und insgesamt fünf Länder unter den Top-15-Märkten (plus Italien, Frankreich, Spanien und Polen).
Deutschland ist mit einem Anteil von 28 Prozent der bei weitem größte Robotermarkt in Europa. Das Land weist die fünfthöchste Anzahl jährlicher Installationen weltweit aus, nach Südkorea, den Vereinigten Staaten, Japan und China. 2021 wurden fast 24.000 Einheiten installiert. Das entspricht einem Wachstum von 6 Prozent und ist die zweithöchste jemals verzeichnete Installationszahl (nach dem Höchststand 2018). Hauptabnehmerbranche ist die Automobilindustrie (38 Prozent Anteil), gefolgt von Metall/Maschinenbau (18 Prozent Anteil). Das Wachstum wurde von den allgemeinen Industrien in Deutschland angetrieben, insbesondere vom neuen Segment Low-Cost-Robotik. Es erfüllt die gestellten Anforderungen zu attraktiven Preisen.
Aussichten trotz Gegenwind positiv
Das Wachstum wird einerseits durch technologische Entwicklungen angetrieben. Roboter werden intelligenter durch KI und variabler im Einsatz. Andererseits steigt das Angebot an Robotern, insbesondere bei den kollaborativen Robotern, die direkt an der Seite des Menschen arbeiten. Und nicht zuletzt kann die flexible Automatisierung im Rahmen der Digitalisierung neue Produktionslayouts oder sogar neue Geschäftsmodelle abseits des traditionellen Fließbands unterstützen.
Die durch die Pandemie ausgelöste E-Commerce-Revolution im Verbrauchergeschäft beschleunigt sich weiter. Die Nachfrage nach hochgradig kundenspezifischen Produkten sowie der Trend zu einer variablen Produktion und geringen Stückzahlen nimmt zu. Die Diversifizierung der Kunden für die Automatisierung setzt sich fort. Intelligentere, kleinere und schnellere Roboter erschließen zudem weitere Kundensegmente für die Automatisierung.
Die Automatisierung kann den Arbeitskräftemangel ausgleichen, der sich durch den demografischen Wandel oder den allgemeinen Fachkräftemangel ergibt. Sie verringert auch den CO2-Fußabdruck der Produktion und stößt damit eine nachhaltige Entwicklung an. Der Roboter treibt eine verantwortungsvolle Industrialisierung voran, die Gesundheit, menschenwürdige Arbeit und verantwortungsvollen Konsum umfasst.
Wir erwarten, dass sich diese Trends und mit ihnen die Revolution der Fertigung im kommenden Jahrzehnt fortsetzen wird und gehen davon aus, dass der globale Robotermarkt bis 2022 um 10 Prozent und danach bis 2025 um durchschnittlich 7 Prozent pro Jahr wachsen wird.
Einbindung von Robotern in fortschrittliche Automatisierungsstrategien
Die Verbindung von Robotern mit anderen Maschinen und Programmen im
Produktionsprozess macht die Anwender flexibler, um die Produktion bei
Nachfrageänderungen schnell anzupassen. Auch die Produktivität der
Mitarbeitenden in der Fertigung wird verbessert: Ingenieure, Techniker
und Produktionsleiter können auf der Basis von Maschinenleistungsdaten
schneller entscheiden.