Kurzpulslaser haben einzigartige Fähigkeiten. Die Industrie nutzt sie für zahlreiche Anwendungen. Die Bandbreite umfasst zum einen Kurzpulslaser mit Pulsdauern im Nanosekundenbereich, daher auch Nanosekundenlaser genannt. Zum anderen gehören die Ultrakurzpulslaser mit Pulsdauern im Piko- und Femtosekundenbereich dazu, die als Piko- und Femtosekundenlaser bezeichnet werden. Durch die kurze Einwirkzeit des Laserstrahls in das Material, ist die Wärmeeinflusszone sehr gering; man spricht hier von einer kalten Ablation. Dabei schmilzt das Material nicht, sondern verdampft. Die nichtlineare Absorption der Kurzpulslaser macht es möglich nahezu jedes Material zu bearbeiten, wie beispielsweise Stahl, Kupfer, Messing, Keramik, diverse Kunststoffe, Glas und vieles mehr.
Kurzpulslaser reinigen und strukturieren Bauteile in einem Arbeitsschritt
Mit Kurzpulslasern reinigen Anwender Bauteile. Sie können Metalle entlacken, also Sekundärmaterial abtragen. Mit einem entsprechend hohen Energieeintrag können sie auch das Bauteil selbst bearbeiten, zum Beispiel strukturieren. „Diese Anwendungen sind mit ein und demselben Kurzpulslaser möglich“, sagt Steffen Rübling, Produktmanager bei Trumpf in Ditzingen, Deutschland. Der Anwender muss dafür nur das Leistungsniveau, die Wiederholrate der Pulse und die Vorschubgeschwindigkeit einstellen. Bei Bedarf können Kurzpulslaser zum Beispiel das Reinigen und Strukturieren in nur einem Arbeitsschritt erledigen.
Markierung mit Farbumschlag auf nahezu jedem Material
Ultrakurzpulslaser ermöglichen Markierungen auf Materialien, die mit anderen Lasertechnologien schwer zu erzielen sind. So können beispielsweise Kunststoffe markiert werden, bei denen für gewöhnlich Laseradditive eingesetzt werden müssen. Durch den Ultrakurzpulslaser entfällt die Zugabe des Additivs, was Kosten und Zeiteinsparung bedeutet.
Außerdem ermöglicht der Ultrakurzpulslaser Markierungen mit gutem Kontrast und hoher Beständigkeit gegen Korrosion. Dies wird beispielsweise in der Medizintechnik eingesetzt, um Operationsbesteck aus Edelstahl mit einer kontrastreichen und korrosionsbeständigen schwarzen Markierung zu lasern. „Obwohl die Operationsbestecke viele Sterilisationszyklen durchlaufen, zeigt die Markierung mit Femto- und Pikosekundenlasern auch danach keine Korrosion. Der ursprüngliche Kontrast bleibt erhalten. Das garantiert die Rückverfolgbarkeit über den gesamten Produktlebenszyklus“, sagt Dina Reit, Geschäftsführerin der SK Laser GmbH, Wiesbaden, Deutschland.