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Weltauftragseingang verliert an Schwung

Zur EMO Hannover als Weltleitmesse für die Produktionstechnologie zeigen Hersteller aus aller Welt ihre Maschinen, Lösungen und Dienstleistungen für die Industrie. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind ausschlaggebend für die Investitionsbereitschaft von Fachbesuchern und Entscheidern. Droht die Weltwerkzeugmaschinenindustrie in diesem Moment in den internationalen Abwärtsstrudel gerissen zu werden, der sich überall zeigt, dem sich die Branche bisher jedenfalls noch entziehen konnte. Was sagen die Zahlen?

Die Corona-Krise führte Anfang 2020 weltweit zu einem Einbruch der Werkzeugmaschinenindustrie. Seither ist die Nachfrage nach Werkzeugmaschinen aber stetig gestiegen. Auch im bisherigen Jahresverlauf sind die internationalen Aufträge auf Wachstumskurs, die Entwicklung verliert allerdings zunehmend an Dynamik.

Europa verzeichnet das beste Ergebnis, die Orders liegen 11 Prozent über Vorjahr. Die asiatischen Werkzeugmaschinenhersteller verbuchen ein fast ebenso hohes Auftragsplus von 10 Prozent. In Amerika schließlich ist die Nachfrage 2 Prozent höher als im Vorjahr. Alle drei Regionen wachsen also weiter, die Wachstumsraten fallen allerdings deutlich geringer aus als zuvor.

Weltauftragseingang Werkzeugmaschinenindustrie. (Bild: VDW)

Ein differenzierteres Bild ergibt sich bei der Analyse einzelner Märkte. Sowohl in Europa als auch in Asien haben sich einige Werkzeugmaschinennationen langsamer vom Corona-Schock erholt als die internationale Konkurrenz. Deutschland, die Schweiz und Japan zählen zu jenen Nachzüglern, die erst nach einer längeren Durststrecke wieder sattes Wachstum verzeichnen. Andere Märkte wie Italien, Österreich und Südkorea hatten sich deutlich schneller von der Krise erholt und verfügten bereits zu Beginn des Vorjahrs über prall gefüllte Auftragsbücher. Während sich die österreichischen Hersteller im zweiten Quartal noch über 5 Prozent mehr Aufträge als im Vorjahr freuen können, liegen Italien und Südkorea mit minus 12 bzw. minus 28 Prozent nun deutlich unter Vorjahr.

Unverändert stark zeigt sich die US-Industrie. Das Plus von 2 Prozent im zweiten Quartal wirkt auf den ersten Blick mager, baut jedoch auf einem außergewöhnlich starken Vorjahresquartal auf. Nach sechs Monaten ist die Auftragslage der amerikanische Hersteller wertmäßig fast genauso gut wie im Rekordjahr 2021.

Zum Hintergrund

Die VDW-Statistik zum Weltauftragseingang basiert auf einem regelmäßigen Datenaustausch der internationalen Branchenverbände und analysiert die Entwicklung von insgesamt 13 Werkzeugmaschinenmärkten. Der chinesische Verband nimmt an diesem Datenaustausch nicht teil. Deshalb verstehen sich die im Text genannten Zahlen für Asien und die Welt ohne China.

Autorin

Dr. Sonna Pelz
Dr. Sonna Pelz

+49 69 756081-49

VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) e.V.

Wirtschaft und Statistik

https://vdw.de/

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